Freier Designprozess
Entwicklung modulares Betreibermodell
mit bedarfsorientierten Aussagen, Tipps und Checklisten über die
Leistungselemente, Planung, Beschaffung, Finanzierung, Vermietungsstrategie,
Zielobjektanpassung, Bewilligung, Lieferung, Aufbau, Verwaltung,
Betrieb, Energie und Zusatzmodule
Entwicklung von Pilotprojekten an mehreren Standorten in der Schweiz.
Lieferobjekte
Die zentralen fertiggestellten
Lieferobjekte der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind die
Konstruktionspläne und das flankierende Betreibermodell. Wichtige
Teilerkenntnisse sind nachfolgend erläutert.
Nutzerbedürfnisse
Die Ansprüche der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer
wurden mittels einer standardisierten Umfrage erhoben. Als Untersuchungsobjekt
diente die temporäre Container-Aussen-Siedlung »Basis-Lager in
Zürich,
die mit ihrer Ausrichtung auf die Kreativwirtschaft
den Intentionen von Indoor-Units sehr ähnlich ist. Als wichtigste
Resultate stellten sich heraus:
– eine Nutzfläche von 25 m2 ist eine gute Ausgangslage
– ein langgezogener Grundriss ist ungeeignet
–
eine einfache Ausstattung wird akzeptiert
– gute Tageslichtausbeute und Schallschutz sind wichtig
– die Möglichkeit zur Community-Bildung ist essentiell
Raumklima
Im Innern einer Halle kann man auf eine witterungsbeständige
Hülle der Units verzichten, jedoch erwies sich die raumklimatische
Situation mit drei zu berücksichtigenden Raumklimata (Aussen, Halle,
Units) als besonders anspruchsvoll. Weil zentrale Heizungsanlagen
meist fehlen, musste für das Ziel einer raumklimatischen Behaglichkeit
eine dezentrale Lösung gefunden werden.
Auf den Prinzipien der
Passivheizung beruhend, soll jede Unit ihre Beheizung möglichst
autark sicherstellen. Gebäudetechnische Simulationen des Systems
Halle/Units haben ergeben, dass die SIA-Komfortstufe C (min. 18 – max.
26.5 Grad) durch Kombination von internen Wärmeeinträgen (Beleuchtung,
Geräte und Personenanwesenheit) mit einer ausreichenden Wärmedämmung
erreicht werden kann, wenn in jeder Unit eine kleindimensionierte
und sporadisch eingesetzte elektrische Ergänzungsheizung installiert
wird. Sie dient in der kalten Jahreszeit dazu, die Unit vorzuwärmen,
bis die internen, bei der Nutzung entstehenden Wärmelasten wirken.
(Der Einsatz elektrischer Heizungen ist aus Sicht der Energieeffizienz
inadäquat, unter dem Prinzip der Angemessenheit jedoch sinnvoll.
Das Gesamtsystem kann die MuKEn-Vorschriften einhalten.)
Für den sommerlichen Wärmeschutz hingegen ist an den meisten Standorten
eine entsprechend dimensionierte mechanische Lüftung von Units
und Halle notwendig, um die durch externen und internen Wärmeeintrag
bewirkten hohen Temperaturen reduzieren zu können. (Auf eine mechanische
Lüftung der Halle kann verzichtet werden, wenn die öffenbaren Flächen
(Türen und Fenster) mindestens fünf bis sieben Prozent der Bodenfläche
betragen und ein aktives Raumklimamanagement betrieben wird.)
Brandschutz
Weil direkt mit dem Schutz von Leben verbunden,
erfordern die feuerpolizeilichen Bestimmungen bei jedem Bauprojekt
höchste
Aufmerksamkeit. Die Bewilligungskategorie, die für ein Ensemble
von Indoor-Units in einer Halle massgebend ist, konnte allerdings
noch nicht endgültig geklärt werden, da es sich um ein bislang
noch unbekanntes Vorhaben handelt: Messehalle? Grossraumbüro?
Kombizone? Um für möglichst vielseitige Anwendungszwecke tauglich
zu sein, mussten die Units für einen Feuerwiderstand EI30 ausgelegt
werden. Dies bedeutet, dass der Wand- und Boden-/Deckenaufbau
einem Feuer während 30 Minuten standhalten kann. Die Einhaltung
dieser Bedingung erfordert komplexere Bauteile und führt somit
auch zu höheren Materialkosten. Weil dann auch die Fenster überproportional
teurer werden, wurde deren Anteil zurückgefahren. Betragen die
Fluchtwege allerdings weniger als 20 Meter, können auch weniger
anspruchsvolle Bauteile eingesetzt werden.